27. und 28. Juni 2021

Jüdische Woche Leipzig

Vorträge und Gespräche mit Nachkommen der Malerin Käthe Loewenthal im Rahmen der Ausstellung Malerinnen des Expressiven Realismus

Im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig finden im MÄDLER ART FORUM zwei Veranstaltungen zur Malerin Käthe Loewenthal statt:

Sonntag, 27.06.2021, 17:00-18:30 Uhr
Die Malerin Käthe Loewenthal und ihre Schwestern

Vortrag und Gespräch über Käthe Loewenthal (1878-1942), eine Malerin des „Expressiven Realismus“ und ihre Herkunftsfamilie: Der Vater, Mediziner und Kulturschaffender, die Schwestern Agnes als Photographin und Susanne als Malerin. Ihre poetisch begabte Schwester Gertrud beging mit 18 Jahren Suizid; die zweitjüngste Schwester Hedwig wurde wie Käthe selbst in der Shoah ermordet. Wolf Ritscher wird über familien- und zeitgeschichtliche Ereignisse berichten, Werkbeispiele besprechen und Ausschnitte aus einem Zeitzeuginneninterview mit Ingeborg Leuchs, der Tochter von Susanne Ritscher zeigen.
Veranstalter: Prof. Dr. Wolf Ritscher, Lebenswerk Käthe Loewenthal e. V.

Montag, 28.06.2021, 11:00-12:30 Uhr
„Was bleibt?“ – Spurensuche im Leben von drei deutsch-jüdischen Künstlerinnen. Käthe Loewenthal und ihre beiden Schwestern

Vortrag und Diskussion über die Auswirkungen der NS-Zeit auf Leben und Werk der Malerin Käthe Loewenthal und ihre Schwestern im Rahmen der Ausstellung „Malerinnen des Expressiven Realismus“
Veranstalter: Gabriele Friedrich-Ritscher, Jürgen Friedrich, Lebenswerk Käthe Loewenthal e.V.

Bitte melden Sie sich über kontakt@maedlerartforum.com zu den Veranstaltungen an.

Käthe Loewenthal 
1878 Berlin  – 1942 verliert sich ihre Spur im Transit-Ghetto Izbika (im von Deutschland besetzten Polen)
Geboren in einer freigeistigen, jüdischen Familie als älteste von fünf Töchtern eines Augenarztes und Hygienikers der an verschiedenen Universitäten, u.a. in der Schweiz lehrte.
1889-1891 aufgewachsen in einer protestantischen Pfarrersfamilie in Bern; Taufe und Konfirmation.
1892 Besuch der höheren Mädchenschule in Berlin.
1895 nach Schulabschluss Rückkehr in die Schweiz.
Bis 1997 Studium bei Ferdinand Hodler.
1898 verschiedene Auslandsreisen u.a. nach Paris, dort Bekanntschaft mit dem Maler Leo von König; anschließend in Berlin Besuch von dessen privater Malschule.
1902 Italienreise mit der Schwester Susanne, ebenfalls Malerin. Bekanntschaft mit der Malerin Erna Raabe.
1905 als freie Malerin Atelier in München. Porträtaufträge. Regelmäßige Reisen ins Berner Oberland. Zahlreiche Ausstellungen.
Ab 1912 jährlich mehrere Wochen auf Hiddensee.
1914 Übersiedlung nach Stuttgart; Studium bei Adolf Hölzel. Mitglied des Stuttgarter Malerinnenvereins, des Kunstvereins, der Stuttgarter Sezession.
1935 Malverbot. Ausreise in die Schweiz. Rückkehr wegen Krankheit der Lebensgefährtin Erna Raabe.
1938 Tod Erna Raabe
1942 Deportation ins Transit-Ghetto Izbica. Tod im selben Jahr. Genaue Todesumstände nicht bekannt.
1943 Zerstörung des Hauptwerks durch Bomben.
Erhalten blieb neben einigen, wenigen Ölgemälden vor allem ein Konvolut an Pastellen.

Fotoimpressionen aus den Veranstaltungen

Quelle: MÄDLER ART FORUM und Christina Jakob